Jürgen Maresch (DIE LINKE) tritt aus dem Verein Pro Lausitzer Braunkohle aus

Jürgen Maresch, Landtagsabgeordneter, Erster Polizeihauptkommissar a.D., Sprecher für Menschen mit Behinderung und Minderheiten, am 17.1.2013:

Ich erkläre hiermit meinen Austritt aus dem Verein Pro Lausitzer Braunkohle. Für mich stellen die nun zu Tage tretenden Verockerungsprobleme der Spree [s.u.] und der damit zu befürchtende Niedergang der Wirtschaftsregion Spreewald den langfristigen Braunkohleabbau in der Lausitz in Frage.

Ich habe dem Braunkohleabbau bisher weniger kritisch gegenüber gestanden als andere Politiker der LINKEN, nicht zuletzt wegen der Bedeutung der Braunkohle für Wirtschaft und Arbeitsplätze in der Lausitz. Was jetzt über die Eisenhydroxidbelastung der Spree bekannt wird, führt bei mir zum Umdenken. Verursacher der „Verockerung“ ist eindeutig der Tagebau. Die Fachleute sagen uns, dass wir mit diesem Problem noch mindestens hundert Jahre zu kämpfen haben – selbst wenn keine neuen Tagebaue aufgeschlossen werden. Das ist eine Hypothek, die wir den nachfolgenden Generationen nicht hinterlassen dürfen. Eisenhydroxid und auch Sulfat stellen eine schlimme Belastung des Ökosystems dar, können das Trinkwasser beeinflussen und auch die Wirtschaft gefährden, wie die aktuelle Diskussion um mögliche Auswirkungen auf den Tourismus im Spreewald zeigt. Der Spreewald muss als sehr starker und bestimmender Wirtschaftsfaktor erhalten bleiben – für Cottbus, für die Lausitz – auch in Zukunft. Wir müssen jetzt alles tun, um die Verockerung zu bekämpfen und neue Belastungen zu vermeiden. Insoweit ist jetzt mit aller Kraft eine Alternative zu neuen Tagebauen zu finden, zu kommunizieren und darzustellen. Wir müssen aus der Braunkohle bis zum Jahr 2040 aussteigen. Dies muss jetzt begonnen werden. Alles andere halte ich für unverantwortlich und nicht mehr darstellbar.