Seit 2009 sah das Programm des Netzausbaus (EnLAG-Vorhaben) den dringenden Bedarf von 1.855 km Hochspannungsleitungen vor, die bis 2015 realisiert werden sollten. Gebaut wurden aber bisher nur 268 km. Die Einsprüche von Bürgern sind wesentliche Ursache der Verzögerung. Die Kläger gingen bis zum Bundesverwaltungsgericht.
Vor allem für die Stromversorgung Süddeutschlands wird nach planmäßigem Abschalten des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld Ende 2015 eine neue Stromtrasse über Thüringen von Nord nach Süd gebraucht. Das Programm des Bundesbedarfsplanes sieht weitere 2.800 km Stromtrassen in Form von 3 großen Gleichstromleitungen in Nord-Süd-Richtung vor. Auch hier gibt es Bürgerproteste.
Nach den Festlegungen im Koalitionsvertrag wird der Bau von Windkraftanlagen in den südlichen Bundesländern und auch in Mitteldeutschland weitgehend zum Erliegen kommen. Nur noch an der Küste gibt es geeignete Referenzstandorte. Wo soll dann der Windstrom für den Transport nach dem Süden kommen? Da wurde bereits von den Energiekonzernen Vorsorge getroffen. An der Küste werden Steinkohlekraftwerke gebaut, die mit billiger Kohle aus Übersee befeuert werden. Das Gerede über den Transport von Erneuerbarem Strom nach Süden als Begründung diente nur als Tarnung für die wahren Absichten. Bürgerproteste sind auch aus diesem Grunde berechtigt.
Götz Brandt, 9.12.2013
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