Thank you for calling

Am 15.9.2016 startet in Deutschland der Kinofilm
„Thank you for calling“ (klick zur Webseite).

Mobiltelefonie hat sich weltweit in kürzester Zeit als unersetzliche Kommunikationstechnologie durchgesetzt. Ähnlich wie beim Rauchen können sich mögliche fatale Folgen jedoch erst nach Jahrzehnten der konstant erhöhten Strahlungseinwirkung zeigen.
Die Dokumentation THANK YOU FOR CALLING von Klaus Scheidsteger führt den Zuschauer hinter die Kulissen der internationalen Forschung, des Industrie-Lobbyismus sowie aktuell laufender Schadensersatz-Prozesse in den USA, die medial weitgehend unbeachtet bleiben. Der Film zeichnet Verschleierungstaktiken der Mobilfunkindustrie nach und begleitet den Kampf einiger Wissenschaftler, die seit Jahren auf diesem Gebiet forschen, aber erst seit kurzem wirklich Gehör finden.
Ziel dieses Doku-Krimis ist es, dass sich die weltweit über fünf Milliarden Handynutzer ein eigenes, objektives Bild der aktuellen Forschungslage machen können, das nicht von der Industrie gefärbt ist. Die Deutschlandpremiere findet am 31. Juli 2016 auf dem 10. Fünf Seen Filmfestival statt. Bundesweiter Kinostart ist am 15. September 2016.

THANK YOU FOR CALLING geht nicht nur ernsthaften Hinweisen auf mögliche Gesundheitsrisiken nach, sondern vor allem der Frage, warum diese Forschung bisher kaum in der öffentlichen Wahrnehmung angekommen ist. Anhand von Fakten, Insidern und spannenden Protagonisten rekonstruiert der Film eine groß angelegte Strategie der Mobilfunkindustrie. Wie das Beispiel der Autoindustrie einmal mehr gezeigt hat, sind große Branchen nicht daran interessiert, objektive Messergebnisse ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Das wird politisch immer dort toleriert, wo es um Milliarden an Umsatz und viele Zehntausende Arbeitsplätze geht. Doch die Untersuchungen von renommierten Strahlenforschern zeigen: Durch Handystrahlung kann es unter bestimmten Umständen bei bestimmten Personen zu Zelltod und Genschädigung kommen.

In den USA laufen derzeit mehrere Schadenersatzklagen gegen die Mobilfunkindustrie, die vom Washington D.C. Superior Court zu einer Sammelklage zusammengefasst wurden. Gehirntumorpatienten wollen beweisen, dass die Strahlungseinwirkung der Handynutzung für ihre Erkrankung mitverantwortlich ist. Der Dokumentarfilmer Klaus Scheidsteger begibt sich auf eine umfangreiche Recherchereise, an der er die Zuschauer in einer Mischung aus TV-Archivmaterial, nachgestellten Szenen und Originalbegegnungen teilhaben lässt.
Ein ihm zugespieltes Dokument ist brisant: Im sogenannten „War Game Memo“, ausgearbeitet von einer US-Lobbying-Agentur, werden der Mobilfunkindustrie bereits 1994 Regieanweisungen für den weltweiten Umgang mit kritischer Wissenschaft gegeben. Es enthält eine Strategie, den aktuellen Forschungsstand gezielt zu beschönigen und Erkenntnisse zu verharmlosen.

Scheidsteger trifft schließlich in Washington D.C. auf einen seiner Protagonisten: Dr. George Carlo, Berater von Bill Clinton und Barack Obama bei der amerikanischen Gesundheitsreform. Auftraggeber von Dr. Carlo war einst der mächtige weltweite Industrieverband der Mobilfunkbranche, der CTIA. Er erhielt 25 Millionen Dollar für die Finanzierung eines großen Forschungsprojekts, das die gesundheitliche Unbedenklichkeit der Handynutzung endgültig nachweisen sollte. Doch Carlo und sein Team fanden nicht die gewünschten Ergebnisse, sondern besorgniserregende Effekte: Zellreaktionen, die zu Krebs führen können. Dr. Carlo wollte mit seinen Erkenntnissen an die Öffentlichkeit gehen. Daraufhin wurde er selbst zum Opfer des „War Game Memo“ und einer beispiellosen Schmutzkampagne gegen seine wissenschaftliche Integrität. Heute berät er die Anwaltskanzleien der Sammelklage gegen den CTIA. Dr. Carlo stellte eine repräsentative Gruppe von Wissenschaftlern aus Wien, Athen und Bratislava zusammen, die mögliche Gesundheitsrisiken erkannt haben. Denn Handynutzung ist keineswegs so erwiesen risikolos, wie die Industrie glauben machen möchte.

Die Wissenschaftler suchen aber auch nach Lösungs- und Präventivansätzen für die Verbraucher, da die Technologie heute zweifellos schwer ersetzbar geworden ist. Doch in gewisser Weise ereilt sie alle ein ähnliches Schicksal: Weil die Industrie kein Problem eingestehen darf, wehrt sie sich mit aller Macht gegen die kritische Wissenschaft. Und so bleiben die Menschen Teil eines globalen Feldversuches.

THANK YOU FOR CALLING ist ein Film von Klaus Scheidsteger. Produktion: Klaus Scheidsteger / die Schneiderei Audio & Videoproduktion GmbH Bundesweiter Kinostart 15. September 2016. Der Film wurde unabhängig ohne staatliche Filmfördergelder oder eine Senderbeteiligung produziert.

AUSGEWÄHLTE STIMMEN zum österreichischen Filmstart am 19. Februar 2016:

„Ein vielschichtiger und in seiner Komplexität zugänglicher Film.“ Radio Ö1

„Eine Frage, die seit dem Beginn der Mobilfunktelefonie heiß diskutiert wird: Können Handys Krebs auslösen? Der deutsche Journalist Klaus Scheidsteger befasst sich seit Jahren mit dem Thema.“ ORF 1

„Ein Aufsehen erregender Film! Denn es geht um brisante Fragen: Erstens, ob Handystrahlung tatsächlich geeignet ist, Krebs zu erzeugen. Zweitens, ob wir in dreißig, vierzig Jahren auf Grund der Nutzung von Handys immer mehr Tumore beobachten könnten. Drittens, ob Risiko-Forschung überhaupt noch möglich ist in einem Bereich, in dem eine schon jetzt riesige, aber rasant weiter wachsende Industrie jede Woche Milliarden umsetzt.“ Nachrichtenmagazin Profil

„Warum sich die Forschungsarbeiten als so schwierig gestalten, das zeigt der Dokumentarfilm „Thank you for Calling“. 2009 deckte die Reporterin Tina Goebel einen Skandal in der Wiener Forschungsszene auf. In Wien waren angeblich Handystudien gefälscht worden, die auf die krebsfördernde Wirkung durch Handystrahlen hinweisen. Doch Goebel fand heraus, dass dieser Verdacht von der Mobilfunkbranche inszeniert worden ist.“ Puls 4

„Indem der Film bis in die 1990er Jahre zurückblickt, macht er deutlich, wie abhängig wir von der Mobilfunktechnologie geworden sind. Heute sind nicht mehr nur die Industrie, sondern auch die Verbraucher unzugänglich für mögliche Risiken.“ Wiener Zeitung

„Ein skrupelloses Geschäft: Weltweit werden mit Mobilfunk und den dazugehörigen Dienstleistungen rund 17 Billionen US-Dollar Jahresumsatz erwirtschaftet. Doch über die gesundheitlichen Risiken der ständig steigenden Strahlenbelastung durch die funkbasierten Anwendungen wird geschwiegen. THANK YOU FOR CALLING nimmt das Problem aufs Korn.“ Bayerische Staatszeitung

„Panikmache liegt uns fern, allerdings lehnen wir auch eine Verharmlosung der Mobilfunktechnologie ab“. Ärztekammer für Wien

Weiterführende Informationen zu THANK YOU FOR CALLING:


Kommentar

Wer „Thank You for calling“ bei Youtube eingibt, findet auf einem der vorderen Plätze „PICK UP THE PHONE – THANK YOU FOR CALLING – Faktenchec“. In diesem Beitrag wird die alte Strategie verfolgt: Zweifel streuen an wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Zielen geplanter Veränderungen, Gegengutachten von speziell gegründeten Einrichtungen, gegebenenfalls auch „Kauf“ von Wissenschaftlern.

Zum Einstieg kommt Prof. Dr. Lerchl, „dem lautstarken Prediger der Harmlosigkeit der Mobilfunkstrahlung“ (Zitat Prof. Dr. Franz Adlkofer, Stiftung Pandora – klick) die Aufgabe zu, den Film in die Kategorie „Fabeln und Märchen“ einzuordnen – was zur Sicherheit manipulativ wiederholt und zusätzlich mit fetter roter Schrift angezeigt wird. Danach nimmt er sich zusammen mit Gregor Wagner von der Lobbyorganisation „Österreichisches Forum Mobilkommunikation“ (FMK) auf die gleiche Weise einzelne Zitate aus dem Film vor, um sie zu widerlegen.

Das Ziel ist klar: den Film zu diskreditieren, bevor sich der mündige Zuschauer selbst ein Bild machen kann. Deshalb: Ansehen“

Wolfgang Borchardt