Kampf um Strom

Literaturempfehlung

Am 29. Januar wurde das neue Buch von Prof. Dr. Claudia Kemfert1) durch Prof. Dr. Dr. Klaus Töpfer in Berlin vorgestellt:

„Kampf um Strom. Mythen, Macht und Monopole“2)

Auf ihrer Webseite schreibt Prof. Kemfert:

„Alles im grünen Bereich? Von wegen! Deutschland ist Vize-Exportweltmeister, in Europa übernehmen wir die Schulden der Nachbarländer, und die Bundeskanzlerin gilt als die mächtigste Frau der Welt. Nur die Energiewende will nicht so richtig in Gang kommen. Denn Atomausstieg allein reicht nicht. Und der Umstieg auf erneuerbare Energien ist kompliziert.
Seit Angela Merkel mit der »Energiewende« den Turbo ein- und die Atomkraftwerke ausschaltete, herrscht in puncto Energieversorgung das blanke Chaos. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) soll erst abgeschafft werden, dann wieder doch nicht, Offshore-Windparks werden mit viel Wind gestartet, dann gestoppt. Stromnetze werden geplant, aber nicht gebaut. Plötzlich weiß niemand mehr, wo es eigentlich langgeht. Stattdessen beherrschen Lobbyisten unterschiedlichster Herkunft die Diskussion, drehen die Politiker mal in die eine, dann in die andere Windrichtung, und das Volk sehnt sich nach alten Zeiten zurück, als der Strom einfach nur aus der Steckdose kam – und am Ende sollen die Menschen für das ganze Durcheinander auch noch die Zeche zahlen. Claudia Kemfert erklärt uns allen – Bürgern, Politikern und der Wirtschaft – die Energiewende. Jetzt ist die Zeit zum Handeln. Denn die Energiewende hat gerade erst begonnen.“

Der NDR schätzt ein:

Argumentationshilfe gegen Mythen, Lügen und Legenden
„… Günstiger werden dürfte Strom deshalb für die Verbraucher nicht. Ganz abgesehen von den gravierenden und teuren Folgen für Umwelt, Gesundheit und Klima. In ihrer „Kampfschrift“ zeigt Kemfert immer auch, wie der Öko-Ausbau schneller vorankommen könnte: Durch mehr Zusammenarbeit innerhalb der EU, durch eine Entflechtung des Strommarktes und eine Dezentralisierung der Netze.
Das alles untermauert sie pointiert und anschaulich, ohne ihr 140 Seiten schlankes Buch mit Fakten zu überladen. Die Argumente der Energiewende-Gegner liefern die übersichtliche Kapitel-Struktur.
Kemferts Buch wird für Jedermann zu einer handlichen Argumentations- und Nachschlagehilfe gegen all die Mythen, Lügen und Legenden, die in der politischen Debatte derzeit im Umlauf sind.3)

Der Tagesspiegel wertet das Buch dagegen ab mit den Worten: „Die Energiewende erreicht den Boulevard„, zitiert Frau Kemfert: „Mein Anliegen ist es, die Debatte zu versachlichen.“  und schätzt ein:  „Letzteres dürfte ihr mit der Kampfschrift für den Boulevard nicht gelingen. “

Darf sachliche Auseinandersetzung nicht polemisch sein?

 


1) Der Murmann-Verlag stellt sie auf seiner Internetseite vor:

„Prof. Dr. Claudia Kemfert leitet seit April 2004 die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und ist Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School  of Governance in Berlin. Sie ist Wirtschaftsexpertin auf den Gebieten Energieforschung und Klimaschutz. Claudia Kemfert war Beraterin von EU-Präsident José Manuel Barroso und ist in den Beiräten verschiedener Forschungsinstitutionen sowie Bundes- und Landesministerien tätig. Sie ist eine mehrfach ausgezeichnete Spitzenforscherin und gefragte Expertin für Politik und Medien. Zuletzt erhielt sie die Urania-Medaille und den B.A.U.M.-Umweltpreis in der Kategorie Wissenschaft.“

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2) erschienen im Januar 2013, 144 Seiten, Broschur, ISBN: 978-3-86774-257-3, 14,90 €
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3) Hervorhebung Ökologische Plattform
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