Aufgabe erkannt, aber nicht gelöst!
Der Deutsche Naturschutzring (DNR) hat die heutige (29. 2 2012) Kabinettsentscheidung der Bundesregierung für ein Deutsches Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess) begrüßt. Deutschland greift damit neben Österreich in der EU zuerst das Thema Rohstoffsicherung auf.
„ProgRess ist aber nicht konkret genug und verwendet Indikatoren, die wenig über die tatsächliche Ressourceneinsparung aussagen“, kritisierte DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen. So diene zur Messung der Ressourceneffizienz der Indikator Rohstoffproduktivität, das Verhältnis von Bruttoinlandsprodukt zum Materialeinsatz. Auf der Basis des Jahres 1994 will die Bundesregierung die Verdoppelung der Rohstoffproduktivität bis 2020 erreichen.
Der DNR weist aber darauf hin, dass sich die Rohstoffproduktivität sofort erhöht, sobald Wirtschaftssektoren wachsen, die keinen oder nur einen geringen Bezug zum Ressourcenverbrauch aufweisen, wie zum Beispiel der Finanz- oder Dienstleistungssektor. Der Indikator kann sich in diesem Fall positiv entwickeln, obwohl gar keine reale Effizienzsteigerung erfolgt ist. Der DNR schlägt daher als Maßstab das sogenannte Total Material Requirement (TMR) vor, das den absoluten Ressourcenverbrauch misst und den im Im- und Export von Gütern enthaltenen Rohstoffverbrauch berücksichtigt.
Auch zum öffentlichen Beschaffungswesen mache ProgRess leider kaum konkrete Aussagen, so Röscheisen, obwohl dieses einen Anteil von 17 Prozent am Bruttoinlandsprodukt (BIP) oder 360 Mrd. Euro pro Jahr laut den Daten des Jahres 2002 hatte.
Weitere Informationen:
Dr. Helmut Röscheisen, DNR-Generalsekretär
Tel.: 0160/97209108
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