Stellen Sie sich vor, Sie kommen auf den Markt und finden einen Stand vor, der von einem international agierenden Unternehmen betrieben wird, dessen Motto lautet:
Billige Produkte und gleichzeitig volle Transparenz der Produktionskette
Ihnen wird beides angeboten: Billigwaren mit
- den Bildern von Legebatterien,
- Kinderarbeitern und der Aussage, dass alles so billig ist, weil die ArbeiterInnen genügsam sind,
- weil die Löhne geringer sind, als die Kosten für den Pestizideinsatz,
- weshalb natürlich an Schutzkleidung gespart werden muss usw.
Am Stand bekommen Sie freundlich lächelnd die sonst auch in den Supermärkten angebotenen Billiglebensmittel, allerdings eben auch Transparenz über die damit verbundenen Produktions- und Handelsbedingungen. Ihnen werden Fotos gezeigt, zum Beispiel das „goldene A4-Blatt“ für die Käfighaltung der sich gegenseitig hackenden Hühner oder auch Kinderarbeit, kommentiert mit: „Dann sind sie wenigstens weg von der Straße!”.
Alles Fiktion? Nein! Der Kurzfilm „Agraprofit“ dokumentiert eine Guerilla Aktion, die im September 2012 auf dem Wochenmarkt einer deutschen Großstadt durchgeführt wurde.
Im Film sehen und hören wir die KäuferInnen.Wie hätten Sie selbst reagiert? Ohne zu wissen, dass alle Erzeugnisse an diesem Marktstand aus Öko-Landbau und Fairem Handel kamen?
Die Aktion wurde vom Naturland und dem Weltladen-Dachverband im Rahmen der Kampagne „Öko + Fair ernährt mehr!” durchgeführt.
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