Ein schwarzes Loch

… verschlingt alles.

Offenbar existiert so etwas Ähnliches nicht nur im Zentrum unserer Galaxie, sondern viel, viel näher: in der EU-Kommission in Brüssel. Gespeist wird es durch die Interessen der Kohle-, Atom und Stromkonzerne; sein Ereignishorizont (die Grenze, hinter der nichts mehr entweichen kann) kann in unmittelbarer Nachbarschaft des EU-Kommissars für Energie vermutet werden, denn dort sind Zahlen verschwunden.

Am 14. Oktober 2013 berichtete Cerstin Gammelin in der Süddeutschen Zeitung zum Thema „Förderung der Energiebranche“, dass die Generaldirektion Energie, die dem EU-Kommissar Günther Oettinger untersteht,

Oettinger
Foto: EnergieAgentur.NRW (CC BY 2.0)
einen Bericht über staatliche Subventionen „geschönt“[1] hat. Ursprünglich sollte die Vorlage laut Süddeutscher Zeitung die Frage beantworten, „wie staatliche Hilfen im Energiemarkt wirksamer ansetzen können, vor allem bei der Erzeugung von Strom aus Wind, Wasser und Sonne„.Doch die Beamten waren gründlich – zu gründlich, denn sie haben auch die Milliarden aufgelistet, die Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke erhalten. Und diese Zahlen, diese lästigen Fakten widersprechen Oettingers Intention, die Förderung der Erneuerbaren auf den Prüfstand zu stellen: Von den in den EU-Ländern jährlich aufzubringenden mehr als 130 Milliarden Euro Subventionen für die Energiebranche erhalten die erneuerbaren Energien gerade mal 30 Mrd. €.In dem nun vorliegenden endgültigen  Subventionsbericht ist davon keine Rede mehr. Die Zahlen sind weg und angeblich habe es „nie gesicherte Zahlen“ gegeben, behauptete die Sprecherin des Kommissars auf Nachfrage der SZ.Dumm nur, dass der SZ zwei Entwurfsfassungen mit diesen Zahlen vorliegen – im Korrekturmodus mit rot markierten Änderungen.

 


[1↑]„Eine Fälschung beziehungsweise ein Falsifikat ist die bewusste Herstellung eines Objektes oder einer Information zur Täuschung Dritter.“ (Quelle: Wikipedia)