Produktivkräfte für eine ökosoziale Gesellschaft
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96 Seiten Redaktionsschluss: Oktober 2015 Autor: Götz Brandt Download als pdf (hier klicken) |
Aus dem Vorwort
Technikglauben ist heute Staatsdoktrin. Der Mythos von der technischen Beherrschbarkeit der Welt wird weltweit, vor allem in den Industriestaaten, nicht angezweifelt. Alle Menschheitsprobleme würden sich durch technische Entwicklungen lösen lassen, ist die Auffassung der Eliten. Der „technologische Imperativ“ (Ludwig Marcuse) besagt, dass der Mensch alles Machbare auch produzieren und erneuern solle. Aber spätestens seit dem Fall der ersten Atombombe ließ die Technikgläubigkeit der Bevölkerung nach, und Technikkritik verbreitete sich.
Auch bei den LINKEN ist die Technikgläubigkeit vorherrschend. Technikentwicklung wäre klassenneutral, das ist Konsens. Der historische Grund für das mangelnde Interesse der LINKEN am Klassencharakter der Produktivkraftentwicklung ist die nahtlose Übereinstimmung der scheinbaren Wirtschaftsziele des Kapitalismus mit denen des „Realsozialismus“: Die immer bessere Befriedigung der materiellen Bedürfnisse. Den „Kapitalismus überholen ohne einzuholen“ war SED-Losung. Der wissenschaftlich-technische Fortschritt war das Mittel, um diese Zielstellung zu erreichen, und wurde in seinen Nebenwirkungen nicht hinterfragt.
In dieser Untersuchung soll das Technologiethema nicht auf den wichtigen Teilaspekt der Risikoproblematik, der lange Zeit im Vordergrund stand, beschränkt bleiben, sondern es soll in komplexer Fragestellung die Gesamtproblematik untersucht werden: die Wirkung der Produktivkräfte auf die Gesellschaftsentwicklung, ihr Klassencharakter und ihre Wirkung als Destruktivkräfte, die Möglichkeiten alternativer Produktivkräfte und die Rolle der Ingenieure und Wissenschaftler bei der Entwicklung der Produktivkräfte.
Inhaltsverzeichnis
Kapitel | Seite | |
---|---|---|
Vorwort | 5 | |
1. | Klassengebundene Produktivkräfte der Arbeit | 8 |
2. | Destruktivkräfte | 13 |
3. | Das „revolutionäre Element“ der Gesellschaftsentwicklung | 16 |
4. | Neue Ethik im Technikzeitalter | 18 |
5. | Digitalisierung: Ende der Produktivkraftrevolution? | 20 |
6. | Technikkritik | 23 |
7. | Das mechanische Weltbild | 27 |
8. | Die Megamaschine | 30 |
9. | Die Alternative: Ökonomie der Fülle | 32 |
10. | Industrielle Großtechnik | 34 |
11. | Die Entstehung der Großtechnik | 36 |
12. | Radikale Monopole | 41 |
13. | Alternative Technologie – Rettung der Menschheit | 42 |
14. | Notwendigkeit Mittlerer Technologie? | 45 |
15. | Kann Mittlere Technologie im Kapitalismus durchgesetzt werden? | 50 |
16. | Die Verantwortung der Wissenschaftler | 52 |
17. | Gibt es „reine“ und wertfreie“ Wissenschaft? | 55 |
18. | Die Verantwortung des Ingenieurs | 58 |
19. | Die Pflichten der Wissenschaftler | 59 |
20. | Kriterien einer alternativen Wissenschaft | 62 |
21. | Technologiefolgenabschätzung | 64 |
22. | Gestaltung einer alternativen Wirtschaft | 67 |
23. | Politik für eine neue alternative Wirtschaft | 70 |
24. | Nachhaltige materiell-technische Basis | 74 |
24.1. | Essen | 75 |
24.2. | Trinken | 78 |
24.3. | Kleiden | 79 |
24.4. | Warm- bzw. Kühlwohnen | 80 |
24.5. | Mobilsein | 82 |
24.6. | Kommunizieren | 84 |
24.7. | Energieverbrauch | 85 |
Literatur | 88 | |
Autor | 94 |