Europäisches Patentrecht muss öffentliche Interessen sichern

„Es ist absurd, dass Biopatente in der EU theoretisch zwar verboten sind, aber praktisch vom Europäischen Patentamt vergeben werden, solange scheinbar nur das Herstellungsverfahren für bestimmte Pflanzensorten und Tierrassen patentiert werden soll. In der Konsequenz werden Erzeugnisse auch dann patentiert, wenn sie durch klassische Züchtungsverfahren wie Kreuzung und Selektion gewonnen wurden“,

erläutert Kirsten Tackmann, agrarpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE anlässlich der Proteste vor dem Europäischen Patentamt in München. Tackmann weiter:

„Die EU-Biopatentrichtlinie bietet noch immer Schlupflöcher, die vom Europäischen Patentamt auch genutzt werden. Der Verwaltungsrat der in München angesiedelten EU-Behörde sollte deshalb heute eine kritische Revision der Patentvergabepraxis vornehmen und eine striktere Interpretation des Europäischen Patentübereinkommens beschließen.“

DIE LINKE unterstützt die heutigen Protesten gegen Biopatente vor dem Europäischen Patentamt und bezieht klare Position: Keine Patente auf Leben! Nachdem ein gemeinsam und interfraktionell erarbeiteter Antrag gegen Biopatente ohne Begründung unter Ausschluss der Fraktion DIE LINKE eingereicht wurde, hat DIE LINKE 2012 einen eigenen Antrag in den Bundestag (BT-Drucksache 17/8584) eingebracht. Zentrale Forderungen schließen notwendige Änderungen in den internationalen Abkommen sowie die unabhängige Finanzierung des Europäischen Patentamtes ein.

Für Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich zur Verfügung. Die Pressemitteilung wird auch auf der Homepage (klick) von Dr. Kirsten Tackmann veröffentlicht. Nutzen Sie die angegebene Kommentarfunktion für Ihre Fragen und Bemerkungen.

Mit freundlichen Grüßen,
Bianca Bodau