So lautet das Konzept der Mobilfunkanbieter, um die Kunden zu binden, denn die Konkurrenz im Mobilfunkmarkt ist hart. Nachdem Vodafone mit der Aktion „Jedes Jahr ein neues Handy“ (Tarif Vodafone NextPhone) im Jahr 2014 den Anfang machte – und diese Aktion Mitte 2015 wieder beendete, hat die Telekom Anfang 2016 mit dem neuen Tarif „MagentaMobil Happy“ nachgezogen. Das neue Handy soll möglicherweise den um 5€ höheren Preis schmackhaft machen. Zwar gab es bei der Telekom auch schon früher Premium-Tarife mit der Möglichkeit, jährlich ein neues Smartphone zu erhalten, aber das war eine andere Preisklasse.
Geht der Trend nun weiter zu Wegwerf-Smartphones mit immer kürzerer Nutzungsdauer? Die Hersteller würde das freuen, aber die Jagd nach dem neuesten Modell hat nicht nur gewaltige Müllberge zur Folge. Greenpeace berichtet (klick), dass dadurch allein in Deutschland jährlich etwa 1000 Tonnen wertvolle Rohstoffe im Müll landen – 10% der Masse des Eifffelturmes. Dementsprechend hoch sind auch der Einsatz neuer Materialien und die damit verbundenen Umweltschäden – und die sozialen Probleme in den Abbauländern. Beispielsweise enthalten praktisch alle Batterien Kobalt und die Elkos 1) Tantal, welches aus Coltan gewonnen wird. Der weltweit viertgrößte Kobalt- und zweitgrößte Coltan-Förderer ist die DR Kongo. Dort ermöglichen „die Einnahmen aus dem Bergbau und mangelhaft kontrollierte Embargos den lokalen Milizenführern die Bezahlung von Soldaten, den Kauf von Waffen und die Fortsetzung des Bürgerkrieges.“ (Quelle: Wikipedia Coltan – klick). In Zentralafrika will Glencore (klick zum Wikipedia-Artikel) zum weltgrößten Coltan-Förderer werden.
Dadurch ist gesichert, dass auch in Zukunft „Blut am Handy“ klebt.
Das Ökoinstitut Freiburg hat im Auftrag von Greenpeace die Studie „Resource Efficiency in the ICT Sector“ (engl. – klick) erstellt, in der die sozialen und Umweltschäden aufgelistet und notwendige Schritte zu ihrer Minimierung benannte sind. Die Kurzfassung in deutsch kann hier heruntergeladen werden.
Fussnote(n)
[1↑] siehe Wikipedia: Elektrolytkondensator (klick)