Offener Brief an ver.di

zu den Vorkommnissen auf der Demonstration am 24.10. in Bergheim

An die ver.di-Landesleitung
Gabi Schmidt, Corinna Gross, Frank Bethke
ver.di-Landesfachbereichsleiter FB 2,
Markus Sterzl,
LBV Präsidium und LBV
Zur Kenntnis: Frank Bsirske, Andreas Scheidt

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

mit Entsetzen haben wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass am Rande der Demonstration der Beschäftigten in den Braunkohlerevieren am 24.10., in Bergheim Plakate mit dem ver.di-Logo zu sehen waren, auf dem Klimaaktivist*innen mit den rechtesextremen Reichsbürgern auf eine Stufe gestellt wurden. Dieser Vergleich zeugt schon von einer beträchtlichen politischen Borniertheit und stellt für uns einen weiteren Versuch dar, die Klimabewegung insgesamt zu diskreditieren.

Wir stellen dies im Zusammenhang mit den Vorkommnissen im Vorfeld der Tagung der Kohlekommission am 24. Oktober in Bergheim, als der Betriebsrats­vorsitzende von RWE Power AG, Butterweck, sogar eine Demonstration vor dem Haus von Antje Grothus, eine weithin bekannte Person aus der Klimabewegung und Mitglied der Kohlekommission, offen als Arbeiterfeindin Nr.1 bezeichnete. Alleine dieses Vokabular erinnert an den Sprachgebrauch der extremen Rechten.

Auf der Demonstration selbst gab es eine Gruppe von AfD-Funktionären die sich offensichtlich ungestört an der Demonstration beteiligen konnten. Wieso diskutieren wir eigentlich in ver.di, was wir gegen das Erstarken der AfD machen können, wenn sie auf einer Gewerkschaftsdemonstration ungestört mitlaufen dürfen?

Dass die AfD in Sachen Klimawandel eine Position vertritt, die der von ver.di diametral entgegen steht, möchten wir noch einmal hervorheben. Sie bestreiten ebenso wie der amerikanische Präsident, Trump, und viele andere rechtsextreme Gruppierungen, dass es den Klimawandel überhaupt gibt. Mit dieser Position „verteidigen“ sie die Arbeitsplätze in den Kohlerevieren.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir fordern Euch auf, sowohl innerhalb von ver.di, vor allem aber auch gegenüber der Öffenlichkeit klar Stellung zu beziehen. Wir setzen uns in den Betrieben, in den Gremien oder in gesellschaftlichen Bewegungen stets für einen solidarischen Umgang, auch gegenüber Personen, die andere Positionen einnehmen, ein. Mit dieser Plakataktion und den o.g. Aktionen im Vorfeld der Tagung der Kohlekommission ist ein Umgang erreicht, den wir nicht hinnehmen werden. Wir hoffen, ihr seht das auch so.

Solidarische Grüße

Roland Arntz, ver.di Düssel – Rhein – Wupper (D-R-W)
Roger Bähr, ver.di D-R-W
Helmut Born, ver.di D-R-W
Anne Eberle, ver.di Westfalen
Gabriele Evers, ver.di D-R-W
Manfred Evers, ver.di D-R-W
Gregor Falkenhain, ver.di D-R-W
Jupp Filippek, ver.di Südwestfalen
Udo Filthaut, ver.di Ruhr-West
Michael Hartmann, ver.di, D-R-W
Heinz-Joachim Henkis ver.di Köln-Bonn-Leverkusen
Werner Löffelsand, ver.di D-R-W
Dierk Kieper, ver.di Köln-Bonn-Leverkusen
Peter Kirchner, ver.di Düssel-Rhein-Wupper
Gerhard Klas, ver.di Köln-Bonn-Leverkusen
Daniel Kreutz, ver.di-Köln-Bonn-Leverkusen
Gaby Kuhlau, ver.di Linker Niederrhein
Friedrich Kullmann, ver.di Köln-Bonn-Leverkusen
Frank Kussin, ver.di D-R-W
Andrea Peetz, ver.di D-R-W
Ines Pieln-Brix ver.di D-R-W
Lutz Pfundner, ver.di D-R-W
Martin Radde, ver.di Münsterland
Thomas Rensing, ver.di Köln-Bonn-Leverkusen
Christoph Rettler, ver.di Mittelhessen
Klaus Rittinger, ver.di D-R-W
Uschi Röhrig, ver.di Köln-Bonn-Leverkusen
Beatrix Sassermann, ver.di D-R-W
Herbert Sauerwein, ver.di Köln-Bonn-Leverkusen
Friedhelm Schneiders, ver.di D-R-W
Petra Stanius ver.di Ruhr-West
Herbert Schedlbauer, ver.di D-R-W
Monika Schnicke, ver.di D-R-W
Jan Schulze-Husmann, ver.di Köln-Bonn-Leverkusen
Jürgen Senge, ver.di D-R-W
Anja Vorspel, ver.di D-R-W
Stephanie Walter, Hans-Dieter Warda, ver.di-Westfalen
Helmut Weiss, ver.di Westfalen
Cornelia Weiß, ver.di D-R-W
Manfred Weretecki, ver.di Westfalen
Mag Wompel, ver.di Mittleres Ruhrgebiet
Wolfgang Zimmermann, ver.di D-R-W