Unsere Kandidatin für das Europaparlament

EU-Politik und ihre Auswirkungen

Mit 41% nimmt die Landwirtschaft den größten Anteil der EU-Ausgaben ein 1 – bei leicht sinkender Tendenz. Die bisherige flächenbezogene EU-Förderpolitik nützt vor allem Großunternehmen und Agrarkonzernen und begünstigt die industrielle Landwirtschaft.

Feldwirtschaft

In der Feldwirtschaft führt das zu sehr hohem Dünger- und Pestizideinsatz. Monokulturen auf den Feldern, Insektensterben2, Gülleüberschüsse3 und Nitratbelastung unseres Grundwassers4 sind eine Folge. Diese zur Zeit praktizierte Feldwirtschaft vernichtet fruchtbare Böden statt sie zu erhalten5, sie ist zunehmend anfälliger gegen veränderte klimatische Bedingungen und Wetterextreme6.
Bei Fortsetzung dieser Politik ist unsere Ernährung nicht mehr gesichert.

Tierproduktion

Die industrielle Tierproduktion ist ohne hohe Antibiotikagaben nicht möglich7. Artgerechte Tierhaltung und vor allem Tierwohl8 bleiben unter diesen Bedingungen eine Illusion. Die durch diese Förderpolitik gestützte Produktion billigen Fleisches ist untrennbar von hohen Klimagasemissionen9. Somit fördert die EU-Landwirtschaftspolitik direkt die Erderhitzung (von einigen euphemistisch „Klimawandel“ genannt).

Auswirkungen auf den globalen Süden

Die hoch subventionierte landwirtschaftliche Großproduktion in der EU führt immer wieder zu Überproduktion in einigen EU-Ländern. Um dieser Überproduktion Herr zu werden, werden die Produkte dann in weniger industrialisierte EU-Staaten sowie Schwellen- und sogenannte Entwicklungsländer abgesetzt. Mit diesen Exporten einher geht insbesondere der Import von Futtermitteln in die Länder mit großindustrieller Landwirtschaft. In den Futtermittel erzeugenden Ländern werden Nutzflächen der Nahrungsmittelproduktion entzogen und – um die Produktionsmaßstäbe zu erweitern – Wälder vernichtet10.
Damit sind Überproduktion in den industrialisierten EU-Staaten bei gleichzeitigem Hunger, Unterernährung und Armut bei ihren „Handelspartnern“ programmiert.

Agrarwende auch im Europaparlament!

Diese Politik müssen wir ändern!

Dafür reicht es nicht, die Bundesregierung zu einer anderen Agrarpolitik zu bewegen11, auch das Europaparlament muss die Weichen in Richtung einer zukunftsfähigen Agrarpolitik stellen. Dafür braucht es Abgeordnete, die sich in der Landwirtschaft auskennen sowie die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Agrarpolitik auf Grundlage ihrer Erfahrungen bewerten können. Wer dazu – wie Johanna Scheringer-Wright – in der Lage ist, kann auch Ansätze finden, den scheinbaren Widerspruch zwischen Bio-Landwirtschaft und landwirtschaftlichen Großbetrieben aufzulösen.12.

Johanna Scheringer-Wright als parlamentarische Beobachterin bei den Klimaprotesten im vom Abbaggern bedrohten Pödelwitz

Johanna Scheringer-Wright13 ist auf diesem Gebiet eine gestandene Fachfrau. Sie hat nicht nur als Dr. agr. promoviert und in der Entwicklungshilfe eigene Erfahrungen über die Auswirkungen der EU-Agrarpolitik sammeln können. Sie ist auch seit Jahren aktiv in der Umweltbewegung und in der Ökologischen Plattform.

Sie wird in Brüssel eine wichtige Stimme für die Ökologisierung und Sozialisierung der Agrarpolitik sein.


  1. 2017 – http://ec.europa.eu/budget/explained/myths/myths_de.cfm 

  2. https://www.oekologische-plattform.de/2019/01/kloeckners-runder-tisch-insektenschutz-wir-haben-kein-erkenntnisdefizit-sondern-ein-handlungsdefizit/ 

  3. https://www.oekologische-plattform.de/2016/02/guelle-unfall-in-bockhorst-versmolds-unappetitliche-seite/ 

  4. https://www.oekologische-plattform.de/2017/06/steigende-nitratbelastung-des-grundwassers-erfordert-verschaerfung-des-duengerechts/ 

  5. https://www.oekologische-plattform.de/2013/09/fruchtbare-boeden-werden-weltweit-immer-knapper-wissenschaftler-beraten-konsequenzen-und-gegenstrategien/ 

  6. siehe https://www.oekologische-plattform.de/2018/09/klimaanpassung-der-thueringer-landwirtschaft/ und https://www.oekologische-plattform.de/2018/08/der-soforthilfe-muss-eine-ambitionierte-reform-der-eu-agrarpolitik-folgen/ 

  7. https://www.oekologische-plattform.de/2016/09/steigende-gefahren-durch-einsatz-von-reserveantibiotika-in-der-massentierhaltung/ 

  8. siehe https://www.oekologische-plattform.de/2017/04/die-linke-guetersloh-tierwohl-siegel-ist-mogelpackung/ oder https://www.oekologische-plattform.de/2019/01/die-agrarwende-ist-ueberlebenswichtig/ 

  9. https://www.oekologische-plattform.de/2018/08/toennies-campina-und-das-klima/ 

  10. siehe http://www.faszination-regenwald.de/info-center/zerstoerung/soja.htm oder https://www.oekologische-plattform.de/2015/03/menschenrechtsverletzungen-durch-gensojaimporte-beim-un-menschenrechtsausschuss/ 

  11. https://www.oekologische-plattform.de/2018/12/bundesregierung-schweigt-zu-ihren-verhandlungspositionen-zur-gap/ 

  12. https://www.oekologische-plattform.de/2018/02/ist-bio-landwirtschaft-in-grossbetrieben-moeglich/ 

  13. http://johanna-scheringer.de/