Gesellschaft ohne Wachstum

kontext hat am 25.9.2019 einen für uns sehr interessanten Artikel „Gesellschaft ohne Wachstum“ von Raul Zelik veröffentlicht.1

„Eine ökologische Wende wird erst möglich, wenn wir andere Vorstellungen von einem guten Leben entwickeln […]. Durchsetzen lässt es sich nur dann, wenn man gleichzeitig die Machtverhältnisse in den kapitalistischen Gesellschaften angreift.“

einige Auszüge und Gedanken

Das Problem ist kein individuelles, sondern ein strukturelles

  • Was ihre Ziele betrifft, haben die Ansätze der Wachstumskritik viele Gemeinsamkeiten. Konträrer sind hingegen die Vorstellungen, wie ein Systemwechsel durchgesetzt werden könnte. Die große Frage lautet dabei: „Ist die Wachstumsgesellschaft eher das Produkt des Industrialismus oder die Folge kapitalistischer Eigentums- und Klassenverhältnisse?“
  • Die Medien unternehmen große Anstrengungen, um die Aufmerksamkeit von den Konzernen weg auf den einzelnen Konsumenten zu lenken. Sie verschleiern damit, dass das Gros der CO2-Emissionen auf das Konto einiger weniger Konzerne geht. Von den 870 Millionen Tonnen Treibhausgas, die in Deutschland 2018 produziert wurden, gingen allein 125 Millionen Tonnen auf das Konto des Energiekonzerns RWE, weitere 82 Millionen waren von Heidelberg Cement und 33 Millionen von der Lufthansa zu verantworten.
  • Wer in erster Linie auf die Experimente selbstorganisierter Gruppen setzt, verstellt den Blick darauf, dass die Emissionen schlagartig reduziert werden könnten, wenn man die Stromkonzerne zum Abschalten der Kohlekraftwerke zwingen oder die Kurzstreckenflüge verbieten würde. Diese ordnungspolitischen Maßnahmen veränderten dann zwar auch die Lebensweise aller, wären im Unterschied zum Appell aber verbindlich.

gesamten Artikel lesen:
https://www.kontextwochenzeitung.de/debatte/443/gesellschaft-ohne-wachstum-6208.html

Reinhard Muth


  1. https://www.kontextwochenzeitung.de/debatte/443/gesellschaft-ohne-wachstum-6208.html