Umfrageergebnis

An unserer Fragebogenaktion1 haben 19 Personen teilgenommen. Ein Fragebogen wurde nicht bestätigt und gelangte daher nicht in die Auswertung.
Von den ausgewerteten 18 Fragbögen sind 14 von Mitgliedern der Ökologischen Plattform.

In der folgenden Tabelle sind die Antworthäufigkeiten der einzelnen Fragen angegeben.2

Auswertung

1. strategisches Ziel
7 ökologischer, demokratischer Sozialismus (s. Erfurter Programm, Abschnitt »Gemeinsam für eine bessere Gesellschaft« https://web.archive.org/web/20210208084245/https://www.die-linke.de/partei/grundsatzdokumente/programm/ – ganz am Schluss)
6 Ökosozialismus (s. https://www.oekologische-plattform.de/2008/12/die-oekosozialistische-erklaerung-von-belem/)
2 Schließen der Schere zwischen Arm und Reich
1 Green New Deal (siehe https://www.die-linke.de/start/nachrichten/detail/fuer-einen-linken-green-new-deal/)
2. gegenwärtige Situation
18 Wenn es nicht innerhalb der nächsten 10 Jahre gelingt, die Erderhitzung zu stoppen, sind alle anderen Ziele (Soziales, Demokratie, Frieden) in der Zukunft kaum noch erreichbar.
10 Die Gefahr eines Krieges, einschließlich eines, die Menschheit vernichtenden atomaren, wächst. Ihre Bekämpfung ist die vordringliche Aufgabe der LINKEN
5 Unsere imperiale Lebensweise bedeutet in erster Linie mehr Ausbeutung im globalen Süden.
1 Die Bekämpfung der sozialen Ungerechtigkeit in Deutschland ist das wichtigste Anliegen der LINKEN.

Ergänzungen

  • Die aktuelle DIE LINKE-Strategie muss auf die Zurückdrängung von Kapitalmacht auf die Energieversorgung ausgerichtet sein, um Ressourcenkriege und Klimawandel zu verhindern.
  • Die ökologische Situation muss in der Politik der LINKEN oberste Priorität haben. Alles andere hat sich dem unterzuordnen. Die jetzige Strategie ist abzulehnen.
  • Wir brauchen eine nachhaltige, ökologische und soziale (kollektive) Lebensweise als neue Form von Wohlstand für alle Menschen.
  • Der notwendige gesellschaftliche Umbau, der aufgrund der physikalischen Überlastung des für den Menschen erträglichen Ökosystems notwendig wird, findet sich bisher in keinem der vorliegenden Programme/ politischen Praktiken wieder- auch bei die LINKE wurde nur ein erster Schritt gegangen.
  • Der Rohstoffverbrauch ist viel zu hoch.
3. Akteure der gesellschaftlichen Veränderung
16 Nur unter linkem Druck der Straße sind das Parlament und die Bundesregierung bereit zu grundlegenden Veränderungen.
8 Die Internationale Klimabewegung ist zur Zeit die fortschrittlichste Kraft (aber bisher ohne großen Erfolg)
7 Die Linke muss mit allen demokratischen Parteien über ein Bundesprogramm für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit verhandeln.
4 Nur im Bündnis mit SPD und Grünen werden wir unser Ziel erreichen.
1 Nur eine dominante parlamentarische LINKE kann das Ziel erreichen.

Ergänzungen

  • „Die Linke muss mit allen demokratischen Parteien über ein Bundesprogramm für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit verhandeln“ wäre gut , denn wenn eine Partei was durchsetzten will, wird sie vom Wähler abgestraft.
  • Entsprechend ihrer programmatischen Selbstverpflichtung erzielt DIE LINKE nur Vertrauen, wenn sie einen zielführenden Gesetzentwurf kommuniziert. Akteure sind Bürger- Genossenschaften, Industrie- und Landwirtschaftsbetriebe sowie KMU-Startups.
  • Es muss mit progressiven Bewegungen zusammengearbeitet werden. Eine Konzentration auf Parteien reicht nicht aus.
  • Dieses Problem (Klimaschutz und Klimagerechtigkeit) lässt sich nur international lösen.
  • Die Partei DIE LINKE muss sich mit der Klimabewegung (FFF u.a.) verbünden und dabei deutlich machen, dass nur eine sozial-öklogische Wende den Fortschritt bringt und nicht ein kapitalistischer Green New Deal oder das Märchen vom „bei sich selber anfangen“.
  • Ich bin kein Anhänger von Parlamenten oder Parteien – frei nach Tucholsky: „Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie schon längst verboten.“
4. wichtigster Schritt bis
2020 2025 2030 2035 2040
11 1 2 6 1 1 Energiewende hin zu 100% Erneuerbaren
6 3 1 2 Landwirtschaftswende hin zu bodenerhaltender und -regenerierender Landwirtschaft mit radikal gesenktem Dünger- und Pestizideinsatz sowie Viehhaltung aus eigenem Futteraufkommmen
2 2 Abbau aller umweltschädlicher Subventionen
5. offene Probleme
11 Wachstum der kapitalistischen Wirtschaft/Internationalismus: Wegen der Endlichkeit der Ressourcen müssen wir den Extraktivismus und unsere imperiale Lebensweise überwinden ‒ doch davon hängt auch der Wohlstand im Globalen Süden ab.
10 Die Ära des Freihandels muss beendet werden. Fairer Handel ist das Ziel. Weltweit müssen faire Handelsabkommen vereinbart werden (die auch Schutzzölle für die Länder des globalen Südens erlauben). Die Kriterien für fairen Handel müssen formuliert werden.
10 Die Gefahr der faschistischen Entwicklung bei sozialen Verschlechterungen und zunehmenden Fluchtbewegungen
8 Internationale Zusammenarbeit in der globalisierten Welt und Zusammenarbeit aller fortschrittlichen Kräfte

Ergänzungen

  • Die landwirtschaftliche Struktur muss auf kleinteilige Kulturen umgestellt werden, um automatisierte Bodenbearbeitungs-, Kulturpflege- und Ernteprozesse mit Robotern zu ermöglichen. Landmaschinen sind auf Elektroantriebe u. a. für Roboter zur Bodenimpfung umzustellen. Energiequelle für unterbrechungsfreien Vollzeitbetrieb ist Elektroenergie, vorwiegend aus naheliegenden Windkraftanlagen.
  • Wir brauchen eine internationale sozial-ökologische Klimabewegung. Eine nationale Lösung ist nicht möglich. Eine verbindende Klassenpolitik, die die unterschiedlichen Fraktionen der Lohnhängigen ebenso wie die sozialen und ökologischen Interessen miteinander verbindet, ist die beste Vorbeugung gegen den Faschismus.
  • Die Linke muss Zielvorstellungen entwickeln, die nicht nur die Zumutungen des aktuellen Systems kritisieren, sondern die über dieses klar hinaus weisen: Unter Berücksichtigung der planetaren Grenzen ist ein Sozialismusbild zu entwickeln, dass nach den Regeln der Effizienz strukturiert wird und das man den Menschen vor dem Hintergrund der evidenten Probleme präsentieren kann.
  • Wirtschaft muss reale Bedürfnisse der Menschen befriedigen und nicht umgekehrt.

  1. siehe https://www.oekologische-plattform.de/2019/12/strategiekonferenz-der-linken/ 

  2. Fragemöglichkeiten, die nicht ausgewählt wurden, sind nicht mehr aufgeführt. Zum Vergleich kann hier der ursprüngliche Fragebogen als pdf-Datei heruntergeladen werden: https://www.oekologische-plattform.de/wp-content/uploads/2019/12/Fragebogen.pdf