Verlust der Biodiversität

Kein Institut der Welt kann dies stoppen, wenn die Politik ihre eigenen Vorgaben unterläuft

Zur heutigen Gründung des Lore-Steubing-Instituts für Naturschutz und Biodiversität erklärt Torsten Felstehausen, Parlamentarischer Geschäftsführer sowie umwelt- und verbraucherpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Wenn die politische Umsetzung von seit Jahrzehnten formulierten Zielen nicht stattfindet, hilft auch die Neugründung eines Biodiversitätsinstituts nicht weiter. Wichtiger als Institutsneugrüngen wäre beispielsweise die Umsetzung des angekündigten Pestizidreduktionsplan – keine Zulassung von für Bienen giftigen Neonikotinoide für den Zuckerrübenanbau. Oder ein Stopp der Flächenversieglung in Hessen.

Kein Institut der Welt kann den Verlust der Biodiversität stoppen, wenn die Landesregierung ihre eigenen Vorgaben unterläuft. Und leider ist die Umsetzung der hessischen Biodiversitätsstrategie mehr als mangelhaft.“

Die Kompetenzen in Hessen zu bündeln, sei sicher ein sinnvoller Schritt – wolle man aber nicht nur den Biodiversitätsverlust besser dokumentieren, müsse die Landesregierung endlich handeln, so Felstehausen.

„Die Antworten der Landesregierung auf unsere Große Anfrage zur Biodiversitätsstrategie zeigen ein desaströses Bild. Schwarzgrün versagt schlicht beim Artenschutz. Statt den Trend wenigstens zu stoppen, ist in den Jahren seit Verkündung der Biodiversitätsstrategie für die meisten Arten in Hessen eine weitere Verschlechterung der Situation eingetreten.

Im Rahmen eines notwendigen, sozialökologischen Umbaus weiter Bereiche unseres Wirtschaftens kommen der Agrar-, Verkehrs- und Energiewende eine Schlüsselrolle zu.“

Hinweis:

Große Anfrage Bilanz der Biodiversitätsstrategie in Hessen (Drs.: 20/5343)
https://www.linksfraktion-hessen.de/aktuelles/nachrichtenablage/arten-und-naturschutz-bilanz-der-biodiversitaetsstrategie-in-hessen/