25.000 protestieren zur IAA für eine echte Mobilitätswende

Starkes Zeichen für die Mobilitätswende

Gemeinsame Pressemitteilung des Aktionsbündnises, bestehend aus Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. (ADFC), globalisierungskritisches Netzwerk Attac, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Campact, Deutsche Umwelthilfe (DUH), Greenpeace, NaturFreunde Deutschlands und ökologischer Verkehrsclub VCD1. München / Berlin, 11. 9. 2021

Foto mit Banner des Bündnisses Mobilitätswende jetzt!25.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben heute2 in München anlässlich der IAA mit einer großen Fahrrad-Sternfahrt und Fußgängerdemo für eine echte Mobilitätswende demonstriert. Unter dem Motto #aussteigen forderte die bunte Demo eine klare Abkehr von der autodominierten Verkehrspolitik und Vorrang für den Fuß-, Rad- und Nahverkehr. Die Politik muss sich endlich aus der erdrückenden Umarmung der Automobilindustrie befreien, um einen klimafreundlichen Verkehr für alle zu ermöglichen, so das Bündnis aus ADFC, Attac, BUND, Campact, DUH, Greenpeace, NaturFreunde Deutschlands und VCD, das zu den Protesten aufgerufen hatte.

„Es ist ein starkes Zeichen für die Mobilitätswende, dass zehntausende Menschen aus ganz Deutschland unserem Aufruf gefolgt sind – trotz der vielen Stolpersteine, die uns die Behörden bis zur letzten Minute in den Weg gelegt haben. Die Menschen wollen eine andere Verkehrspolitik, konsequenten Klimaschutz im Verkehr und gute Alternativen zum eigenen Auto. Und sie fallen nicht auf die grünen Blinkmanöver der Automobilindustrie herein. Vorfahrt allein fürs Auto ist vorbei, dicke Spritschlucker und Platzfresser sind nicht mehr zeitgemäß. Wir wollen eine Politik, die Rad, Fuß, Bus und Bahn klar priorisiert und Klimaschutz im Verkehr ernst nimmt“,

so das Bündnis.

Große, bunte Demo für mehr Rad, Fuß, ÖPNV

Eine #aussteigen-Radstafette aus Frankfurt war bereits am 6. September Richtung München aufgebrochen. Heute (11.9.20) am frühen Morgen starteten große Gruppen von Radfahrenden unter anderem aus Augsburg, Rosenheim und Zürich zur großen Fahrraddemo. Insgesamt elf Fahrradrouten mit zehntausenden Menschen aus dem ganzen Münchner Umland führten zur Demo in der Münchner Innenstadt. Auf der letzten Etappe der Sternfahrt schloss sich eine Kinderdemo an, bei der zahlreiche Familien sichere Wege besonders auch für Kinder forderten. Bei der großen Abschlusskundgebung auf der Theresienwiese forderte das Demo-Bündnis die faire Verteilung des öffentlichen Raumes mit Vorrang für den Fuß- und Radverkehr, den massiven Ausbau von Bus und Bahn und klimaneutralen Verkehr bis 2035.

Behörden erschweren zivilgesellschaftlichen Protest

Die Organisation der #aussteigen-Demo wurde im Vorfeld erheblich durch die bayerischen Behörden erschwert. Einige Routen waren noch wenige Stunden vor der Demo geändert worden, die Führung über Autobahnabschnitte wurde gänzlich untersagt. Der Alltagsradverkehr in München war während der IAA erheblich behindert. Das Bündnis kritisierte die Ungleichbehandlung der Zivilgesellschaft gegenüber der Automobilindustrie bei der Nutzung des öffentlichen Raums scharf.

Das Bündnis bedankt sich bei diesen unterstützenden Organisationen

ADFC München, BUND Bayern, BUNDjugend, Changing Cities, Fuss e.V., Greenpeace Frankfurt, Klima- und Umweltbündnis Stuttgart, Klimaliste Erlangen, NABU, NaturFreunde Hessen, Umweltinstitut München, Powershift, Pro Bahn, Radentscheid Frankfurt, Radkomm, VCD Bayern und der Volksinitiative Aufbruch Fahrrad.


  1. Das Bündnis der Umwelt- und Verkehrsverbände fordert eine echte Mobilitätswende mit deutlich reduziertem Autoverkehr und viel mehr Fuß-, Rad- und öffentlichem Verkehr. 

  2. 11.9.2020