EU-Parlamentswahl – Kandidatur aus der Ökologischen Plattform

Liebe Genossis und Freund*innen,
im November naht der Europa-Parteitag der Partei. Didem, die seit über drei Jahren in der Ökologischen Plattform aktiv ist, wird um einen Platz im Europaparlament kämpfen:
– für ökologische Landwirtschaft, Ernährungssicherheit und gerechte Nahrungsmittelversorgung.
– für Tierrechte
-für Frieden.

Wir würden uns freuen, wenn ihr die Kandidatur weiter bekannt macht.

Hier die PDF der Bewerbung zum Weiterleiten

 

und als TEXT:

ÖKOSOZIALISTIN REIN INS EU-PARLAMENT FÜR DIE LINKE

Liebe Genoss*innen,

hiermit bewerbe ich mich für unser Team für das Europaparlament. Ich bin eine pragmatische und kompromissbereite Person, die jedoch klar für ihre Ideale einsteht. Parteiarbeit bedeutet für mich Teamarbeit. Tolle Programme müssen von Abgeordneten kompetent vertreten werden. Das macht uns effektiv und dann auch wieder sexy. Nur gemeinsam können wir eine bessere Welt erreichen. 

Im Magisterstudium habe ich mich intensiv mit Entwicklungszusammenarbeit, Krieg und Frieden sowie Nationalismus auseinandergesetzt. 2016 promovierte ich im Bereich Umweltpolitik. Heute unterrichte ich „Internationale Beziehungen und Diplomatie“. Die Slogans „Frieden schaffen ohne Waffen“, „System change, not climate change“ und „Hoch die Internationale Solidarität“ sind für mich keine Lippenbekenntnisse, sondern Inhalte, für die ich täglich kämpfe und bereit bin, meine Freiheit und Sicherheit zu riskieren. Ob in Lützerath an der Seite der Klimabewegung oder bei Demos gegen Naziterror, ich bin tatkräftig dabei – mittlerweile auch als „Die von den Linken“. Geprägt haben mich auch die Gezi-Protesten. Damals hätte ich nie gedacht, dass ich mal als Politikerin antreten würde. Ich erinnere mich daran, dass in meine Zellenwand im Keller der Istanbuler Polizeihauptwache jemand begonnen hatte, das Wort „Revolution“ einzuritzen und ich mich vor Kameras nicht traute, es zu Ende zu schreiben. Stets versetzt mich das Wort allein in melancholische Stimmung. Statt gegen meine kommunistischen Eltern zu rebellieren, trage ich ihre Werte im Herzen. Mein Vater war 1974 in einer Generalamnestie aus dem Gefängnis entlassen nach Deutschland geflohen. Er ging stets aufrecht und bleibt mein Kompass.

Heute müssen wir die Gegenwart radikal verändern, damit unser Planet, unser Zuhause, und vor allem die ärmeren Erdbewohner*innen überhaupt eine Chance haben. In der kommenden Legislaturperiode stehen in Europa bedeutende Herausforderungen bevor. Die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP), die das größte Budget umfasst, muss dringend so verändert werden, dass Klima und Biodiversität eine zentrale Rolle spielen und unsere Ernährungssicherheit und Gesundheit nicht weiter gefährdet werden. Es geht nicht nur darum, Emissionen zu vermeiden, sondern um die notwendigen Strategien für eine sozial gerechte, europäische Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser und Energie, gerade für arme Menschen. Darüber hinaus müssen wir uns verstärkt mit Anpassung und Katastrophenmanagement auseinandersetzen. Der Agrarausschuss ist bisher von uns unbesetzt – u.a. das möchte ich ändern. Neben der Frage nach den Arbeitsbedingungen weltweit müssen Themen wie Freihandelsabkommen und Lieferketten stärker in der öffentlichen Debatte hinterfragt werden. Auch eine Novellierung des Tierschutzes steht an, da dies ein Thema ist, das alle Bevölkerungsschichten betrifft. Insbesondere vermisst auch die wachsende Zahl von veganen und vegetarischen, gerade auch jungen, Menschen in Deutschland eine echte parlamentarische Vertretung. Vor allem aber stellt sich die Frage, in welche Richtung sich die EU entwickeln soll. Es ist offensichtlich, dass wir Strukturen zur Versorgungssicherheit und friedlichen Konfliktlösung benötigen. Die Entwicklungen in der Asylpolitik und die Verteidigung der Menschenrechte an den Außengrenzen haben eine neue Qualität. Die Frage danach, welches Europa wir wollen und ob es ein solidarisches Europa mit Zukunft wird, steht auf der Agenda. In einer Zeit, wo die Rechten erstarken, müssen wir umso mehr den mächtigen Interessen gegenüberstehen, deren Hauptanliegen in Profiten besteht. Gerade deshalb dürfen wir uns nicht verstecken, sondern müssen konsequent auftreten. Eine angepasste Linke ist überflüssig und unseriös, denn es gilt nicht weniger als unser aller Überleben zu verteidigen. Es eilt!

Ich schätze flache Hierarchien und Transparenz, und wenn es zu Auseinandersetzungen kommt, dann können zwar Funken sprühen, aber immer auf eine sachliche Weise – intern. Die Fussballtrainer meiner Kindheit haben immer gesagt: Gemeckert wird in der Kabine. Ich bin eine radikale Idealistin, die Menschen auf Augenhöhe begegnet und sich sowohl auf dem Bolzplatz als auch unter Spitzenwissenschaftler*innen wohl fühlt. Ich bin nicht nur Vertreterin des Ökosozialismus, sondern lebe ihn auch. Theorie und Praxis Hand in Hand gehört zur Glaubwürdigkeit. Es reicht nicht aus, zu reden und zu schreiben, sondern wir müssen unsere Werte im Handeln zum Ausdruck bringen. Die Zukunft ist nicht allein Verantwortung des Einzelnen, sondern erfordert ein ausbeutungsfreies System, denn Nachhaltigkeit und Kapitalismus sind unvereinbar. Solidarität kann nur bedeuten, dass alle Menschen, hier und in anderen Ländern, sowie unsere Kinder eine Chance haben: Gerechtigkeit ist untrennbar mit der fairen Verteilung von Ressourcen verbunden. Gegen Ausbeutung zu kämpfen sei es von Menschen, Tieren oder unserer Erde ist zentral. Die physikalischen Grenzen des Planeten sind überschritten. Es brennt!

Es wäre mir eine große Freude für die LINKE auf der Europaliste, um ein tolles Ergebnis bei den wichtigen Wahlen zum Europaparlament zu kämpfen.

Mit solidarisch-herzlichen Grüßen

Didem Aydurmus

Kontakt: Didem.Aydurmus@die-linke.de

Mehr unter: didem.info