350 ppm

Am 1.12.2014 erhielt Bill McKibben, Gründer der Graswurzel-Bewegung 350.org, im Rahmen einer Zeremonie im Schwedischen Reichstag in Stockholm den Right Livelihood Award, den sogenannten „Alternativen Nobelpreis“. Die Jury ehrte den Autor, Dozenten und Umweltaktivisten‚ für die erfolgreiche Mobilisierung einer in den Vereinigten Staaten und weltweit wachsenden zivilgesellschaftlichen Bewegung für weitreichende Maßnahmen im Kampf gegen die Bedrohung durch den globalen Klimawandel.

350.org [1] hat darauf hingewiesen, dass

Kohle Zweifel an Deutschlands Glaubwürdigkeit beim Klimaschutz weckt.

„Die Vorschläge der deutschen Regierung zur Reduzierung der Emissionen von Kohlekraftwerken sind in Gefahr, obwohl 4 von den 5 Kraftwerken Europas mit dem höchsten CO2-Ausstoß deutsche Braunkohlekraftwerke sind.

Die Entwürfe zur Begrenzung der Kohleemissionen, die vergangenen Monat durchgesickert sind, sind unter Beschuss von Landespolitikern und Energieversorgern, die mit übertriebenen Behauptungen, Ängste vor Arbeitsplatzverlusten schüren.

Tatsächlich zeigt eine aktuelle Studie des Internationalen Gewerkschaftsbund, dass durch den Klimawandel schon heute Tausende von Arbeitsplätzen bedroht sind und eine Energiewende, die diesen Namen verdient, neue Arbeitsplätze schaffen wird. …

Deutschland braucht ein klares Bekenntnis zum Ausstieg aus der Kohle, um sein Ziel, die Emissionen bis 2020 um 40% zu senken, erreichen zu können – zusammen mit einem gerechten Strukturwandel. Ansonsten riskiert Deutschland, ein gefährliches Signal aus zu senden und seine internationale Glaubwürdigkeit zu verspielen – und das in einem für den Klimaschutz absolut kritischen Jahr mit dem G7-Gipfel unter Deutschlands Vorsitz im Juni und den UN Klimaverhandlungen im Dezember.

Kanzlerin Merkel hat die Chance, mutige neue Vorschläge zu machen, die sowohl den notwendigen Ausstieg aus der Kohle in Angriff nehmen als auch einen gerechten Strukturwandel sicher stellen, der Arbeiter unterstützt und ihnen neue Perspektiven eröffnet. Je früher der Strukturwandel eingeleitet wird, desto sozialverträglicher kann er gestaltet werden – und die Energiewende wird weit mehr Arbeitsplätze in einer neuen Wirtschaft schaffen, die gut für Mensch und Klima ist.“
zum weiter Lesen hier klicken

Karrikatur: Nach rechts, Klimakanzlerin bin ich ja schon

Die Klimaabgabe scheint vorerst vom Tisch zu sein. Die Dreckschleudern dürfen weiter laufen.

Der Gipfel im Tal („G7-Gipfel“) ist inzwischen auch beendet.
Die Mainstreammedien feierten, dass sich die Teilnehmer wieder einmal(!) darauf verständigt haben, die 2º-Grenzen der globalen Temperaturerhöhung nicht überscheiten zu wollen. Konkrete Schritte dazu wurden wieder einmal(!) nicht beschlossen.
Außer (mehr als 350 Millionen) Spesen nichts gewesen.

Ohne Druck von unten werden die Konzerne und ihre Interessenvertreter*innen in den Regierungen so weiter machen, wie bisher.

 


Fussnote(n)

[1↑] 350.org (hier klicken)
Die Zahl 350 bezeichnet den Grenzwert für das dauerhafte Überleben der Menschheit, die wichtigste Zahl auf dieser Erde. Die jüngsten wissenschaftlichen Ergebnisse zeigen, dass wir unserem Planeten enormen und irreversiblen Schaden zufügen, wenn wir es nicht sehr bald schaffen, die Kohlenstoffdioxidkonzentration in der Atmosphäre auf maximal 350 ppm (Teilchen pro Million) zu reduzieren. Die dafür erforderlichen Lösungen existieren. Rund um die Welt baut sich inzwischen eine Bewegung auf, die die Klimakrise angeht, eine Bewegung, die sich dafür einsetzt, die Menschheit aus der Gefahrenzone heraus und die CO2-Konzentration unter eben jenen Wert von 350 ppm zu bringen. Diese Bewegung ist von nie dagewesener Größe, sie ist vielfältig und sie ist visionär. Wir sind Aktivisten, Studenten und Wissenschaftler. Wir bekleiden Führungspositionen in unseren Schulen und Universitäten, unseren Unternehmen, unseren Kirchen und unseren Regierungen. Wir sind Verfechter sauberer Energie, vorausschauende, zukunftsorientierte Politiker und furchtlose Revolutionäre. Und wir sind eine Gemeinschaft, rund um die Welt vereint und angetrieben durch unser gemeinsames Ziel, diesen Planeten als Lebensraum zu erhalten für all jene, die nach uns kommen.
zurück zum Text hier klicken