Fischereireform: Gute Nachrichten aus dem EU-Parlament

Mittwoch, 06. Februar 2013

Das Plenum des EU-Parlaments hat heute für eine ehrgeizige Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik gestimmt.

Mit großer Mehrheit unterstützten die Abgeordneten einen Bericht der SPD-Abgeordneten Ulrike Rodust, der das Verbot von Rückwürfen und nur noch Fangquoten auf Basis des höchstmöglichen Dauerertrag (Maximum Sustainable Yield) ab 2015 vorsieht. Künftig sollen nach dem Willen des Parlaments Mehrjahrespläne für Fischbestände Priorität haben, so soll auch mehr Planungssicherheit für die Fischereiindustrie erreicht werden. Beifänge, die damit sie nicht auf die Quoten angerechnet werden, oft tot zurück ins Meer geworfen werden, sollen künftig komplett angelandet werden müssen. Dafür, dass die Fischer sich an das Rückwurfverbot halten, sollen die Mitgliedstaaten sorgen. Außerdem sollen die europäischen Fangflotten so reduziert werden, dass sie den vorhandenen Fischbeständen entsprechen.

Umweltverbände begrüßten das Abstimmungsergebnis euphorisch. Die EU-Abgeordneten hätten Geschichte geschrieben mit der Entscheidung die jahrzentelang andauernde Überfischung zu beenden, sagte Uta Bellion vom NGO-Bündnis OCEAN2012. Greenpeace-Fischereiexpertin Saskia Richartz nannte das Ergebnis einen Beweis für den Willen des Parlaments, das Allgemeinwohl gegen die Interessen einiger Großfirmen zu verteidigen.

Das EU-Parlament ist nach Änderungen durch den Lissabon-Vertrag erstmals an der Ausrichtung der EU-Fischereipolitik beteiligt. Die nun anstehenden Verhandlungen mit den EU-FischereiministerInnen wird die Berichterstatterin Ulrike Rodust führen. Die irische Ratspräsidentschaft will bis zum Sommer eine Einigung über die Reform erzielen. [am]


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