Beiträge zur Umweltpolitik – Heft 23

Sozial und ökologisch faire landwirtschaftliche Boden- und Pachtpreise

Titelseite der Broschüre Pacht- und Bodenpreise 81 Seiten
Redaktionsschluss: Mai 2015
Autor: Rita Kindler
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 Aus dem Vorwort

Unter dem Druck der globalen Bevölkerungszunahme und des Klimawandels wird künftig in unseren Breiten jeder Betrieb als Produzent von Nahrungsgütern, Biorohstoffen und alternativen Energien sowie nicht zuletzt als wichtiges Glied im ökologischen Kreislauf gebraucht. Hitze, Überflutungen und Wasserknappheit werden in vielen Teilen der Welt die Ergiebigkeit des Agrarlands einschränken. Umso wichtiger ist der Erhalt jedes Agrarbetriebs dort, wo dasKlima künftig Landwirtschaft noch zulässt. Außerdem wäre es aus Sicht der CO2-Senke optimal, wenn in möglichst vielen Ländern die eigene Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln versorgt werden könnte. Eine stärkere Nahrungssouveränität der Länder würde zudem weltweit den Hunger einschränken.

Um eine bessere Verteilung der Finanzmittel wurde heftig gestritten. Zu begrüßen ist die begonnene Linie, stärker Umweltkriterien und natürliche Standortbedingungen zu berücksichtigen, denn die natürlichen Standortbedingungen sind in der Landwirtschaft sehr unterschiedlich. Ein Euro oder eine Stunde Aufwand erbringt bei einem Betrieb mehr, bei dem anderen weniger – ohne dass er was dafür kann. Dazu bedarf es der Analyse der Kategorie der Grundrente. An ihr sind Pacht- und Bodenpreise, aber auch solche Instrumentarien wie Direktzahlungen, Zulagen für benachteiligte Gebiete zu messen. Ihr Zusammenhang zu den Erzeugerpreisen für landwirtschaftliche Produkte wird vielfach vergessen oder gar geleugnet.

Offen ist die Frage, wie Pacht- und Bodenpreise im Zaum zu halten sind! Ein Eingriff in bestimmte Rahmenbedingungen auf diesem Gebiet wird neuerdings zumindest diskutiert. Die staatliche Verantwortung für lebendige Dörfer und für die Erhaltung der Kulturlandschaften darf nicht bei Erzeugerpreisen und Subventionen enden!

Parteien, Bauernverbände und Umweltorganisationen müssen sich auch hier einbringen. Das Wissen um grundlegende Zusammenhänge ist dabei nützlich.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel Inhalt Seite
Vorwort 5
1. Wahrnehmung der staatlichen Hoheit 7
2. Weshalb bei Pachtpreisen der Schuh drückt 10
3. Wann sind Erzeugerpreise fair 19
3.1. Erzeugerpreise, Grundrente und Direktzahlungen 23
4. Wie Erzeugerpreise, Pacht- und Bodenpreise zusammenhängen 29
4.1. Erzeugerpreise und Pacht 30
4.2. Erzeugerpreise und Bodenpreise 32
4.3. Rolle des Knappheitsfaktors 35
5. Wie erhöhte Landpachtpreise zu stoppen sind 39
5.1. Unterschiede Ost-West 39
5.2. Leistungsprinzip und Pacht 41
5.3. Pachtpreisrahmen 45
5.4. Pachtpreisspiegel 48
6. Schritte zu angemessenen Agrarlandpreisen 50
6.1. Bodenmarkt ohne Nichtlandwirte 54
6.2. Erfahrungen mit Bodenfonds-AGs 56
6.3. Landes-Bodenbörsen 58
7. Anhang 1: Landwirtschaftliche Boden- und Pachtpreise nach Bundesländern 61
8. Anhang 2: Landwirtschaftlicher Pachtmarkt in ausgewählten EU-Ländern und Entwicklung der Getreidepreise 62
9. Anhang 3: Agrarland- und Pachtpreise im Ost-West-Vergleich 63
Literatur 68
Zitate 68
Quellen, auf die im Text verwiesen wird 68
Quellen, auf die im Text nicht verwiesen wurde 70
Tabellenverzeichnis 73
Glossar 77
Autor 79