E.ON-Umstrukturierung und Fracking

Was hat die gestern so massiv publizierte E.ON-Umstrukturierung mit Fracking zu tun? Es ist das stillschweigende Einverständnis, dass sich die Förderung von Kohle, Erdöl und Erdgas nicht mehr rentiert. Erst recht nicht das überaus teure Fracking. RWE-dea hat derart hohe Schulden aufgehäuft, dass die Verkaufsabsichten dieser RWE-Sparte unrealistisch scheinen. Wann endlich werden der TTIP-Siggi und der Frac-Robby das begreifen???

Hier Ausschnitte aus einem heutigen Tagsspiegel-Artikel:

„Der Weltklimarat, der die Expertise von mehr als 2000 Wissenschaftlern repräsentiert, lässt keinen Zweifel: Wenn die menschliche Zivilisation stabil bleiben soll, dann dürfen zwei Drittel der bekannten Reserven an fossilen Brennstoffen nicht genutzt werden. Wer eine moderne Wirtschaftspolitik betreiben will, muss darum jetzt den geordneten Ausstieg aus der Kohle planen. Wer das verweigert, fördert nur milliardenschwere Fehlinvestitionen.

Finanzexperten haben für dieses Phänomen längst einen eigenen Begriff: die Kohlenstoffblase. Gemeint ist, dass all die Unternehmen, die noch immer auf die unbegrenzte Fortsetzung der Energiegewinnung aus Kohle, Öl und Gas setzen, womöglich maßlos überbewertet sind, weil sich ihre auf Jahrzehnte angelegten Investitionen nicht mehr rentieren können.

Gewiss, noch läuft die Öl- und Kohleindustrie rund. Eine wirksame globale Klimapolitik, die ihr Geschäft verbauen würde, scheint in weiter Ferne. Aber noch ein paar Megastürme und Jahrhundertdürren in den USA und China könnten auch das politische Klima schnell kippen. Viele Kapitalverwalter nehmen die These von der „carbon bubble“ darum sehr ernst. In den USA und Großbritannien haben schon 837 Universitäten, Stiftungen, Pensionsfonds und Kirchenverwaltungen ihr Geld aus der Öl- und Kohlebranche abgezogen, darunter etwa die Rockefeller-Stiftung oder die Universität Stanford. (…) Wie riskant es ist, sich dem Unausweichlichen nicht rechtzeitig zu stellen, sollte Gabriel eigentlich von den Stromkonzernen E.ON und RWE wissen, für deren Kraftwerke er sich so einsetzt. Seit 2008 haben sie mehr als zwei Drittel ihres Börsenwertes verloren.“

Die Perspektive liegt eindeutig bei den erneuerbaren Energien, vor allem bei Power to Gas: Ausgehend von Energiedörfern und anderen Formen bürgerschaftlichen Engagements auf kommunaler Ebene (siehe z.B. Feldheim in Brandenburg und Zschadraß bei Leipzig) entsteht ein Zukunftsbild, das vollständig ohne fossile Energieträger auskommt. Aber: Das alles entsteht nicht von alleine. Es bedarf des organisierten Widerstands von Millionen Menschen in Tausenden Bürgerinitiativen, einschließlich der Antifracking-BI’en.

Frackingfreie, grünsozialistische Grüße von Hajü
2.12.2014