Kettenreaktion

Das Wissensmagazin scinexx.de berichtet über einen Artikel im Fachmagazin „Geophysical Research Letters“[1], in dem über die Freisetzung großer Mengen Methan im Pazifik berichtet wird. Bereits im August hatte nature über Methanfreisetzungen im Atlantik berichtet [2].

Am Meeresboden lagern große Mengen Methanhydrat, das bei dem hohen Druck ab 500m Tiefe und niedrigen Temperaturen stabil ist. In Folge der Meerwassererwärmung durch den Klimawandel werden diese destabilisiert und das eingeschlossene Methan wird im Wasser von Mikroorganismen zu CO2 oxidiert, was zur Versauerung der Weltmeere führt und Meeresorganismen schadet. Ein Teil des Methans kann aber auch bis in die Atmosphäre entweichen und dort den Klimawandel direkt beschleunigen. Seine Klimawirksamkeit ist 25 mal größer als die von CO2. Damit setzt eine nicht kontrollierbare Kettenreaktion ein. Bisher waren die Wissenschafter der Auffassung, dass das Methahydrat  stabil bleibt, doch die 500m-Grenze verschiebt sich. Bereits seit längerem haben Fischer im Sonar Blasensäulen beobachtet, von denen auch die Wasseroberfläche erreichen. Wo diese auftreten, befinden sich großen Mengen Methanhydrat am Boden.  Die Gesamtmenge des in Methanhydrat entlang der Kontinentalränder gebundenen Kohlenstoffes ist etwa 10 Mal größer, als in der gesamten Atmosphäre.


[1↑] Hautala, S. L., E. A. Solomon, H. P. Johnson, R. N. Harris, and U. K. Miller (2014), Dissociation of Cascadia margin gas hydrates in response to contemporary ocean warming, Geophys. Res. Lett., 41, doi:10.1002/2014GL061606.
[2↑] Nature Geoscience, 2014; doi: 10.1038/ngeo2232