Lausitzcamp: In einer Woche geht’s los

Lausitzcamp-Newsletter 7/2012

Eine Woche noch. Mit der Auftaktdemo durch die Cottbusser Innenstadt beginnt am kommenden Samstag (11.8.) das zweite Lausitzer Energie- und Klimacamp. Beginn: 12.30 Uhr am Cottbusser Hauptbahnhof. Nach der Demo geht’s direkt ins Camp – auf das Gelände des Strombads in Cottbus, unweit der dortigen Vattenfall-Zentrale. Cottbus? Warum wir dieses Jahr nicht in Jänschwalde campen und was dies mit Vattenfall und einem Polizeibesuch zu tun hat, lest Ihr in diesem Newsletter. Vor Ort in Jänschwalde, am Kraftwerk oder an der Tagebaukante werden wir trotzdem aktiv sein, u.a. mit einer Demo direkt am Braunkohlekraftwerk Jänschwalde am Freitag, den 17. August um 13 Uhr!

Der BundesUMWELTminister träumt derzeit von neuen Kohlekraftwerken, Brandenburgs Wirtschafts- und Kohleminister Christoffers von CO2-Pipelines durchs ganze Land. Doch nicht mit uns. Lasst uns den Herren einen heißen Protestsommer bereiten. Erstmals finden in allen Braunkohlerevieren in Brandenburg, NRW und Sachsen(-Anhalt) Klimacamps statt. Gemeinsam kämpfen wir für eine Zukunft ohne Kohle & Atom und für eine demokratisierte, soziale & ökologische Energieversorgung. Macht mit!

Mit widerständigen Grüßen,

Eure Vorbereitungsgruppe des Lausitzer Klima- und Energiecamp 2012

P.S.: Wer’s mag: wir sind auch über facebook erreichbar. Wer Fan von uns werden möchte, klicke hier .

1. Camp-Termine im Überblick

Über fünfzig Workshops, Exkursionen, Podiumsdiskussionen & Aktionen finden während des Camps statt. Jede/r ist herzlich eingeladen. Details dazu findet Ihr mit einem Klick  im Campprogramm. Hier schon mal einige Eckdaten für die schnelle Leserin:

11. August: Jetzt geht’s los!
Auftaktdemo durch die Cottbusser Innenstadt
Beginn: 12.30 Uhr am Hauptbahnhof Cottbus …und abends im Club Mangold zur Auftaktparty des Lausitzcamp

13. August: Wir kommen wieder!
Diskussionsrunde zum Lausitzcamp in der Gaststätte „Zur Dorfaue“ in Jänschwalde Nach Feierabend um 19.30 Uhr.

14. August: Gemeinsam kämpfen
Fußballspiel SG Jänschwalde gegen FC Klimacamp Los geht’s um 18 Uhr auf dem Sportplatz in Jänschwalde

15. August: Warmlaufen für den Widerstand…
Aktionstraining & TriPod-Workshop
Ab 14.30 Uhr auf dem Campplatz im Strombad

16. August: „So heiß gegessen wie gekocht“.
Theaterstück der Berliner Compagnie zu Klimawandel, Kohlekraftwerken & Widerstand Der Vorhang lüftet sich um 19. 30 Uhr im Zirkuszelt im Strombad.

17. August: vor Ort aktiv…
Demonstration am Braunkohlekraftwerk Jänschwalde
Beginn: 13 Uhr in Peitz-Ost

18. August: Ausklang bei HipHop, Punk & Folk Abschlusskonzert mit dem Reimteufel (Leipzig) und Geigerzähler mit Atze Wellblech / Berlinska Droha (Berlin) Ab 20 Uhr im Chekov direkt auf dem Campplatz.

2. Drohkulisse in Jänschwalde

Dieses Jahr findet das Lausitzcamp nicht in Jänschwalde statt. Im Juni waren wir noch guter Dinge. Von Tür zu Tür waren wir in Jänschwalde gegangen und hatten über dreihundert Unterstützer_innen-Unterschriften fürs Klimacamp gesammelt. Einige trauten sich nicht, ablehnende Stimmen waren selten. Die überwiegende Mehrheit der angesprochenen Jänschwalderinnen und Jänschwalder aber reagierte positiv.

Dies gefiel offensichtlich nicht allen, es folgten Hausbesuche der Polizei bei Familien in Jänschwalde, die das Camp unterstützen. Auf einer Gemeindevertretersitzung zum Klimacamp wurde zum ersten Mal seit zwanzig Jahren eine namentliche Abstimmung beantragt. Mal subtil, mal offen wurde Druck ausgeübt. Und schließlich standen wir ohne Campplatz da.

Weiterlesen im Artikel auf klimaretter.info „Polizeibesuch bei Klimacampern“.

3. Start des Kohleprotest-Sommers

Am 26. Juli 2012 stiegen Aktivist_innen auf das Dach des Infozentrums am Braunkohlekraftwerk Niederaußem und entrollten ein Banner mit dem Slogan: „Raus aus Kohle und Atom – die Klimacamps im Rheinland und in der Lausitz stellen sich quer“. Einen Tag später fand in Berlin eine gemeinsame Pressekonferenz der drei Klimacamps im rheinischen, Lausitzer und Mitteldeutschen Braunkohlerevier statt. Die Presseresonanz war beachtlich, selbst die braunkohlefreundliche Lausitzer Rundschau berichtet auf Seite 1.

Weiterlesen im Beitrag „Aktivist_innen steigen RWE aufs Dach“. Presse- und online-Artikel über das Lausitzer Energie- und Klimacamp findet Ihr im Pressespiegel auf www.lausitzcamp.info .

4. Aus dem Lausitzer Braunkohlerevier…

Schmutzige Suppe

Durch den Braunkohlebergbau gelangt immer mehr Eisenhydroxid in die Spree, wodurch sich das Wasser färbt. Außerdem wird Sulfat hereingespült. In Berlin ist das Trinkwasser bedroht, im Spreewald fürchtet man um Flora und Fauna.

Der Artikel „Die Braune Flut. Gefahr für den Spreewald“ (Potsdamer Neue Nachrichten vom 25. Juli 2012) ist nicht mehr online.

Welzower Bürgerbeirat lehnt Vattenfall-Angebot ab

Vattenfall versucht offenbar, die betroffenen Einwohner von Welzow zu erpressen: Der Konzern hat eine Ausgleichszahlung für die Belastungen durch den bestehenden Tagebau Welzow Teilfeld I an die Bedingung geknüpft, dass zusätzlich der neue Tagebau Welzow II genehmigt wird. „Für mich klingt das wie Erpressung und eine Vertröstung auf den Sankt-Nimmerleins-Tag“ kritisiert der Stadtverordnete Günther Jurischka das Angebot von Vattenfall in einer Pressemitteilung der „Allianz für Welzow“. Jurischka begrüßt es daher, dass der Welzower Bürgerbeirat „Randbetroffenheit“ das Angebot in der vorliegenden Form nicht angenommen hat. Da es keine gesetzliche Schadensersatzpflicht für die Randbetroffenen eines Tagebaues gibt, sind sie auf freiwillige Verträge zwischen Kommune und Bergbauunternehmen angewiesen.

Weiterlesen im Beitrag der „Allianz für Welzow“.

Billiger Kohlestrom

1,3 Mrd. Euro wird die Braunkohlesanierung allein in den kommenden fünf Jahren kosten. Weiterlesen in der Meldung „Landesregierung macht den Weg frei für weitere fünf Jahre bergbauliche Sanierung in der Lausitz“ der Brandenburgischen Staatskanzlei.

Weitere aktuelle Meldungen aus dem Lausitzer Braunkohlerevier enthält der sehr zu empfehlende Email-Rundbrief „Lausitzer Kohle“ der Umweltgruppe Cottbus / Grüne Liga. Abonniert werden kann der Rundbrief bei umweltgruppe@web.de (klick zum Mailprogramm) .

5. Kohle für das Camp

Widerstand ist nicht umsonst. Wir freuen uns über jeden Euro, mit dem Ihr das Lausitzcamp finanziell unterstützt. Spenden kannst Du ganz einfach per Überweisung an dieses Konto:

Kontoinhaber: Lacoma e.V.
Kontonummer:  4632486
Bankleitzahl:  18062678 (VR Bank Lausitz eG)
Betreff:  Spende Klimacamp 2012
(die Spende ist steuerlich absetzbar)

6. Termine

3.-12. August 2012
Klimacamp im Rheinischen Braunkohlerevier
Manheim bei Köln

11.-19. August 2012
Energie- und Klimacamp in der Lausitz Cottbus

20.-26. August 2012
Klimacamp in Hohenmölsen/Sachsen-Anhalt