Wie grün ist blauer Wasserstoff?
Der Treibhausgas-Fußabdruck von blauem Wasserstoff ist mehr als 20 % größer als die Verbrennung von Erdgas oder Kohle zur Wärmeerzeugung und etwa 60 % größer als die der Verbrennung von Dieselöl zur Wärmeerzeugung.
Der Treibhausgas-Fußabdruck von blauem Wasserstoff ist mehr als 20 % größer als die Verbrennung von Erdgas oder Kohle zur Wärmeerzeugung und etwa 60 % größer als die der Verbrennung von Dieselöl zur Wärmeerzeugung.
von Robert W. Howarth, Mark Z. Jacobson, erstmals veröffentlicht:12. August 2021,https://doi.org/10.1002/ese3.956 1. EINLEITUNG Wasserstoff gilt weithin als wichtiger Brennstoff für eine zukünftige Energiewende. Derzeit wird Wasserstoff hauptsächlich von der Industrie bei der Ölraffination und der Produktion von synthetischem Stickstoffdünger verwendet, und nur wenig für Energie, da er im Vergleich zu fossilen Brennstoffen teuer ist.1Wasserstoff wird … Weiterlesen
Ging es bei Desertec noch um den Import von Strom, so steht bei der Wasserstoffstrategie der klimapolitisch notwendige Ausstieg aus den fossilen Energien im Vordergrund. Mit „grünem“ Wasserstoff sollen die importierten fossilen Brennstoffe CO2-frei und „klimaneutral“ ersetzt werden. Im Unterschied zu Desertec soll der erzeugte Strom in erster Linie nicht zur Einspeisung in ein großes Stromnetz, sondern vor Ort zur Elektrolyse von Wasser eingesetzt werden, mit dem Wasserstoff als Brennstoff entsteht. Dieses Prinzip bedeutet drastische physikalische Wirkungsgradverluste durch Umwandlungsketten.
Sind die großen Energiewende-Hoffnungen, die auf Wasserstoff gesetzt werden, berechtigt? Wasserstoff ist keine Energiequelle, sondern lediglich ein künstlich hergestellter Energieträger.
Selbst wenn wir Wasserstoff ausschließlich mit Hilfe erneuerbarer Energien herstellen, sind die Umwandlungsverluste riesig. Der Einsatz von Wasserstoff für spezielle Anwendungen wie Fliegen oder Stahlherstellung erspart uns nicht, Kurzstreckenflüge auf die Bahn zu verlagern und deutlich weniger Stahl z.B. im Gebäudebau einzusetzen.
Automobilkonzerne und Politiker wollen uns glauben machen, dass es reicht, alle Autos auf Elektroantriebe und Wasserstoff umzustellen. Doch stehen dazu die Ressourcen und die Energien überhaupt zur Verfügung? Sollten wir nicht die öffentlichen Verkehrsmittel ausbauen? Und wie steht es um die Arbeitsplätze in der Autoindustrie?
Künftig sollen Privatkunden mit kleinen Windrädern Wasserstoff für den Eigenbedarf produzieren. Leichtbauexperten des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP, der BTU Cottbus und ein Industriepartner entwickeln dafür jetzt die Schlüsseltechnologien: kleine effiziente Rotoren und sichere Tanks.