„Saisonarbeitskräfte sind auch in Deutschland Arbeitskräfte zweiter Klasse, wie auch Beschäftigte mit Werksverträgen in der Schlacht- und Zerlegeindustrie. Das BMEL sieht offensichtlich weiter auch keinen Korrekturbedarf. Und das, obwohl z. B. Gemeinschaftsunterkünfte mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko verbunden sind“,
erklärt Kirsten Tackmann, agrarpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, zur Situation von Erntehelferinnen und Erntehelfern und anlässlich des heutigen Statements von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner.
Tackmann weiter:
„Neben der Infektionsgefahr werden die Betroffenen bei Infektionsgeschehen an den Pranger gestellt wegen der Folgen für die Region. Unterfüttert von den vielen Berichten über Verstöße gegen die ohnehin nicht verbindlichen Regelungen, die den sonst gültigen Arbeitsschutz aufweichen. Diese Missstände mit Mahnungen an die Betriebe und Hinweise auf die Verantwortung von Ländern und Kommunen zu belassen, ist zu wenig. Wer regelt, muss auch sichern, dass die Regeln eingehalten werden.
Angesichts der aktuell großen Lücke bei den verfügbaren Saisonarbeitskräften bleibt die Forderung der LINKEN nach einer Priorisierung ihres Einsatzes hoch aktuell. Zuerst muss die Arbeit in den Kulturen abgesichert werden, die für die Versorgungssicherung und die gesunde Ernährung relevant sind. Gemeinwohlinteresse, Infektionsschutz und Solidarität sind gerade in der Pandemie nicht nur auf Straßen und in Parks systemrelevant, sondern auch auf Feldern und in Ställen.“
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