Skandal: EU beabsichtigt, von Marokko Fischereirechte in widerrechtlich besetzten Küstengewässern der Westsahara zu kaufen

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) kritisiert ein drohendes, neues Fischereiabkommen der Europäischen Union (EU) mit Marokko.

Pressemitteilung (Berlin, Bonn, Brüssel, 07.02.2013,)

Seit den siebziger Jahren schwelt der Streit um die widerrechtliche Besetzung der Westsahara durch Marokko. Trotz Anerkennung des Selbstbestimmungsrechtes des saharaouischen Volkes durch die UN und über 50 Staaten plündert Marokko das besetzte Gebiet nach wie vor aus. Vor diesem Hintergrund ist es skandalös, dass die Europäische Union unter Verletzung des Völkerrechts plant, mit Marokko ein neues Fischereiabkommen zu treffen, das es europäischen Flotten erlaubt, in Küstengewässern der Westsahara zu fischen. Mit diesem Abkommen wäre eine Millionenzahlung an die marokkanische Regierung verbunden.

Diese Praxis würde sich einreihen in eine skrupellose europäische Fischereipolitik, mit der auch der Bevölkerung in anderen westafrikanischen Ländern durch hochgerüstete europäische Flotten die Lebensgrundlage entzogen und die Küstenmeere leer gefischt werden. Der BBU fordert die Europäische Kommission auf, das geplante Abkommen mit der Kolonialmacht Marokko zu unterlassen.

Das EU-Parlament hat am Dienstag (06.02.2013) dankenswerter Weise eine Reihe von Beschlüssen zur EU-Fischereipolitik gefasst1). Es ist jedoch zur Zeit nicht zu erkennen, dass diese Beschlüsse an der geschilderten Situation etwas ändern, zumal die Regierungen der Fischereinationen noch ein Wort  mitzureden haben.

Weiterführende Informationen zur Ausplünderung der Westsahara

gibt es in der neuen Ausgabe der Zeitschrift „Kritische Ökologie“ mit dem Titel Wind, Sand und „meer“.
(Kritische Oekologie/ifak e.V., Redaktionsbüro, Malteserstr. 99k, 12249 Berlin, Tel. 030 / 76 70 34 – 98,
www.ifak-goettingen.de).

Seit dem 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, kann man
im Internet gegen die Plünderung in der der See der Westsahara durch die EU-Fischerei protestieren:
http://www.fishelsewhere.eu/a142x1394

 

Kontakt zum Arbeitsbereich Meeresschutz des BBU:

Peter Willers, Bremen, Tel. 0421-242688.

Umwelt- und sozialpolitisches Engagement unterstützen!
Informationen über den BBU

und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter http://www.bbu-online.de und telefonisch unter 0228-214032.
Die Facebook-Adresse lautet http://www.facebook.com/BBU72 Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen. Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.

 


1) siehe z.B. Jeder Fang soll an Land und
Fischereireform: Gute Nachrichten aus dem EU-Parlament
zurück